Wegkreuz Spruch Mundart
Wandarer, halt ein und beth ein Fatarunser:
Hir untar disen Stein ligt dar Dominik Funser.
Dersölbe hadte zallreiche Kindar
Und war fon Berufbei Tag ein Blindar;
Bei Nachd, da ging es Gescheft edwas schwechar,
Da war darsölbe ein Meßerstechar.
In disen Grabe rut Herr Schlinger. Dersölbe war ein Otakringer.
Dersölbe erschin mit einem Hatschen
Bei semtlichen Winar Fusballmatschen Und war mit dreissik Frau’n intiem.
Sonst weiss man leider nichtz von ihm.
Hir modart die 40jehlige Aloisia Schorf, Eine Wittwe auß Atzgersdorf.
Sie nehrte dar Näxtenliebe Flamen
Und tzog sich mit einem Jingling tzusammen,
Hidurch fur sie in die Söligkeit ein.
Jetzt schläfft sie laidar gantz allein.
Ob du ein Juhde odar Krist,
Bleip stehn, hir haußt ein Schurrnalist.
Der lötztare hat einst im Leben
Sich einen grossen Kren gegeben.
Jetzt weillt er in der Freide Haus,
Und giebt es Feigenblat herauß.
Oh Brudar in Kristo, steh stil!
Ein Obdachloßer dich hir begrießen will;
Dersölbe wohnte in hohem Maasse
In einar aufgerießenen Strasse,
Indem er zur Zeid dar Republik
In einen Kanahl herunterstieg.
Dasölbst is er eines Nachtz erfrom.
Sonst währe er noch allt geworn.
Hir unter disen Hügell stil
Schläft die Anschela Bospischill. Dieselbe war auß Asch in Bömen, Drum muste sie sich es Leben nähmen.
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